Dienstag, 21. März 2023

18. Januar 1963

 





18. Januar 1963


Heute war ich beim Pater X. zur hl. Beichte. Seit ich das letzte Mal bei ihm, am 24. Dezember, gebeichtet hatte, habe ich Kraft aus seinen Worten geschöpft: „Leiden Sie sanft!“ — Ich flehte den Pater an, er möge mich von den bösen Geistern befreien, die mich ständig umringen. — Er riet mir, in solcher Zeit die Heiligste Jungfrau anzuflehen, mich zu beschützen wie hinter einem vorgezogenen Vorhang. Ich soll die Ruhemeiner Seele bewahren, denn Satan lauert ständig darauf, sie mir zu rauben ... Die hl. Beichten, die ich bei Pater X. verrichte, bringen in mir wunderbare Gnaden. So war es auch heute nach der hl. Beichte mit mir. Vorher war meine Seele von Satans Angriffen so sehr aufgewühlt, dass Pater X. sich dahingehend äußerte, mein ihm vorgebrachtes Anliegen nicht klar verstanden zu haben. „Aber, mein geistlicher Vater, eben deshalb bin ich ja gekommen, um in meinem außergewöhnlichen Seelenzustand von Ihnen Hilfe zu erfahren.“ — Er sagte, ich soll nur ein gottwohlgefälliges Leben führen. Dann werde sich Gottes Wille in mir klären. — Auf seine Worte hin kam in meine Seele die Ruhe wieder zurück. Das war der freudigste Tag meines Lebens ....


Noch vor ein paar Monaten sagte der Herr Jesus zu mir:


„Meine kleine Tochter, lasse Mich niemals ohne deine Leiden allein!“


Seit einigen Tagen sagt Er es jetzt öfter... Seine Worte haben in mir wahrlich einen leidenschaftlichen Wunsch ausgelöst. Ich wünschte mir das Leiden. Vor der Hl. Kommunion sprach Er zu mir:


„Von heute ab festige Ich dich in deinen Leiden in einem Grade, der die bisherigen übertreffen wird.“


Daraufhin wurde ich mit großer Freude erfüllt. Endlich verwirklicht sich Sein Wunsch! Er bat mich schon früher, ich möge mich in den Schmelzofen der Leiden hineinwerfen. Jetzt darf ich dies durch seine Gnade tun ... — Jetzt, da Du in mir die Leiden dauerhaft gemacht hast, bin ich nach vielem Fallen endlich bei Dir angelangt. Jetzt bin ich endlich bei Dir...


Diese dauernd wechselnde Seelenpein! Einerseits zwingt sie mich, die Mitteilungen der Heiligsten Jungfrau weiterzugeben, andererseits hält sie mich zurück, ohne Seelenführer etwas zu tun! Das zermalmt mich. Dann kommt wieder die Stimme, die mich auffordert: „Verbrenne sie!“ — Ich dachte an die Worte des Pater X., der mir ans Herz legte, diese Wirr-Warr-Gedanken nicht nahe an mich kommen zu lassen.

Labels:

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite